Briefe an Poseidon
Das neue Buch von Cees Nooteboom heißt Briefe an Poseidon. Hat dieser Gott noch Interesse an der Menschheit? Beobachtet der Herrscher der Meere unser Handeln und Treiben überhaupt noch? Cees Nooteboom bittet Poseidon jeden Herbst, wenn er seine Sommerinsel verlässt, um Zustimmung, im kommenden Jahr wieder zurückkehren zu dürfen. In seinen Briefen schreibt er, was ihm täglich begegnet, wie er über die Götter und Gott denkt, und eröffnet einen neuen Blick auf die Mythen.
Nooteboom sagte in einem Interview in der Fernsehzeitschrift VPRO-Gids, wie es dazu kam, dieses Buch zu schreiben: “Ich fing mit einer Reihe Aperçus an, kurze Texte, in denen ich über den Stand der Dinge in der Welt schreibe, über alles, was um mich herum geschieht. Es sind Briefe an Poseidon geworden. Warum? Ich ging im vergangenen Jahr über den Viktualienmarkt in München, es war Februar, die Sonne schien, ich dachte, warum nicht?, und ich bestellte auf einer Terrasse ein Glas Champagner für mich. In der Zwischenzeit dachte ich über das Schreiben dieser Texte nach. Berichte. Doch an wen? Da schaute ich auf und sah auf der Fassade den Namen des Restaurants. Poseidon. Solches wird einem dann in den Schoß geworfen, ein Geschenk der Wirklichkeit.”
Die deutsche Übersetzung – von Helga van Beuningen – erschien im September bei Suhrkamp. Der Autor wird am 18., 19. und 23. Oktober in Düsseldorf, Essen bzw. Freiburg lesen. Weitere Informationen gibt es hier.
















